Wie malt man einen Mund?

Auch ein nur kleines Verziehen der Mundwinkel oder Kräuseln der Lippen kann ausdrucksstärker sein als eine heftige Grimasse. Die Stellung der Mundwinkel gibt schnell Auskunft über das Temperament einer Person – fröhlich und lachbereit oder verbiestert; volle rote Lippen senden verführerische Signale aus. Schauen Sie Ihrem Modell auf den Mund, um seine Individualität zu erfassen.

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Mund zeichnen: Die Grundlinien

Die durchschnittliche Breite des Mundes entspricht ungefähr zwei Augenlängen; daher befinden sich die Mundwinkel in einer senkrechten Linie unter den Pupillen. Skizzieren Sie die Oberlippe mit vier Strichen, die den herzförmigen Einschnitt mit wiedergeben. Deuten Sie auch schon die Rinne an, die von der Oberlippe zur Nase läuft. Auch den Schwung der Unterlippe skizzieren Sie mit zwei oder drei Linien.

Mund zeichnen: Erste Gestaltung

Zeichnen Sie die Umrisse der Lippen etwas kräftiger nach und überprüfen Sie die genaue Ausprägung. Hat Ihr Modell eher schmale oder volle Lippen? Sind sie symmetrisch oder ist die eine Lippe deutlich größer als die andere? Ist der Mund ausgewogen oder etwas schief? Passen Sie Ihre Umrisse den Beobachtungen an. Legen Sie auch schon einige schattigere Bereiche und die leichte Kuhle unterhalb des Mundes durch schattieren oder tönen an. Tönen Sie die Lippen mit einer ersten Grundierung.

Mund malen: Formgebung und Plastizität

Zeichnen Sie die Mittellinie, wo die Lippen aufeinander treffen, etwas stärker und legen Sie auch hier die Schatten und hellen Bereiche an. Achten Sie besonders auf den Schatten, den die Unterlippe auf das Kinn wirft. Ebenso vertiefen Sie eventuell den Schatten, der von der Nase auf die Rinne vom Mund zur Nase fällt. Legen Sie auch schon die kleinen Fältchen an, die sich häufig auf der Unterlippe finden.

Mund zeichnen: Weitere Ausgestaltung

Verstärken Sie die Farben der Lippen und der Umgebung. Sind die Lippen kräftig durchblutet und haben eine intensive Farbe? Sind sie eher blass oder gar bläulich? Betonen Sie die Form und Richtung der Mundwinkel, legen Sie Lach- oder Schmollfältchen an. Gerade an der Oberlippe finden sich oft Kräuselfältchen, die Sie durch leichte Striche andeuten können.

Mund malen: Details einfügen

Ergänzen Sie die kleinen Schatten, die die Rinne vom Mund zur Nase wirft, und achten Sie dabei auf den Lichteinfall. Betonen Sie die Beschaffenheit der Haut der Lippen – sind sie feucht und glänzend, versehen Sie sie mit einigen Glanzlichtern. Bei spröden und rissigen Lippen deuten Sie diese Beschaffenheit durch matte Farbgebung und einen ungleichmäßigen Farbauftrag an. Dieser Mund wird Sie sicherlich bald verführerisch anlächeln!