Alla-Prima-Malerei

Cézanne war wie viele Impressionisten ein Meister der Alla-Prima-Malerei, oder auch nur Primamalerei. Prima kommt aus dem italienischen und bedeutet ungefähr „aufs erste“. Man kann es auch von „prima vista“ – auf den ersten Blick – ableiten. Bei dieser Technik wird nicht in Schichten gearbeitet wie bei der Lasurmalerei, sondern das Bild wird in einem Schwung in der Nass-in Nass-Technik gemalt.

Eigenarten der Primamalerei

Die Primamalerei erfordert eigentlich, dass man den Entwurf des Bildes schon recht fertig im Kopf hat. Die Farben werden direkt auf der Palette gemischt und Nass-in-Nass aufgetragen, so dass Korrekturen, Auswischen und Retuschen kaum möglich sind. Daher muss man den Bildaufbau gut im Kopf haben und die Farben auf der Leinwand möglichst richtig platzieren, was den Anfänger manchmal vor einige Herausforderungen stellt. Für die Freiluftmalerei ist die Alla-Prima-Malerei allerdings die perfekte Technik, da das hohe Maltempo es erlaubt, auch flüchtige Effekte wie einen bestimmten temporären Lichteinfall schnell einzufangen.

Erste Schritte bei der Alla-Prima-Malerei

Um sich mit der Technik vertraut zu machen, wählen Sie am besten zum Beispiel ein einfaches Landschaftsmotiv, welches nicht zu viele Details enthält. Sie müssen die Leinwand nicht durch eine Lasur vorbereiten, sondern können direkt mit Ihrem Entwurf starten. Zu Beginn ist es ehr hilfreich, wenn Sie Ihr Motiv mit groben Umrissen mit einem Kohlestift auf der Leinwand skizzieren. Sie können auch die geplante Farbgebung mit Gouache- oder Aquarellfarben in einer Studienskizze ausprobieren und eventuell optimieren.

Der Farbauftrag

Tragen Sie die benötigten Grundfarben großzügig auf Ihrer Palette auf. Benötigte Mischtöne erzeugen Sie direkt auf der Palette, mischen Sie auch hier durchaus eher reichlich bemessene Mengen an, da die Primamalerei sehr oft auch mit einem sehr pastosen Farbauftrag arbeitet, der zusätzlich für Relief- und Struktureffekte sorgt.
Beginnen Sie nun, ohne zu Zögern und mit natürlichem Schwung die Farben für Ihr Bild mit Pinsel oder Spachtel auf der Leinwand zu platzieren, und orientieren Sie sich dabei an Ihrer Skizze und den Vorstudien. Es kann sehr befreiend sein und Spaß machen, die Farben großzügig und nicht so behutsam aufzutragen. Durch die Nass-in Nass-Malweise können sich noch zusätzlich sehr reizvolle Effekte in Ihrem Bild ergeben, da die Farben sich auch auf der Leinwand vermischen. Sie sollten dem fertigen Bild ausreichend Zeit zum Durchtrocknen geben, da der pastose Farbauftrag recht lange braucht, bis er durch gehärtet ist.

Lasurtechnik mit Ölfarbe

Wer mit Ölfarben die Lasurtechnik anwenden möchte, braucht einiges an Geduld, aber die bestechenden Ergebnisse sprechen dafür, diese zu investieren. Bei der Lasurmalerei werden die Farben nicht auf der Palette gemischt, sondern die Mischtöne entstehen durch die Überlagerung verschiedener transparenter, dünner farbiger Schichten. Dabei schimmern die unter der oberen Farbschicht liegenden Schichten durch, brechen das Licht und lassen so neue Farbtöne entstehen. Die so erzeugten Töne sind von einer unglaublichen Tiefe und Leuchtkraft und können bei verschiedenen Blickwinkeln changierende Effekte haben, die mit anderen Mitteln nur sehr schwer zu erreichen sind.

Erste Schritte bei der Lasurmalerei

Die Lasurmalerei ist sicherlich auch von einem Anfänger sehr gut zu bewältigen, da sie Fehler verzeiht und Korrekturen gut möglich sind. Skizzieren Sie Ihren Entwurf, zum Beispiel ein Porträt, auf Ihrer Leinwand. Nun tragen Sie flächendeckend eine erste sehr dünne Lasur über das gesamte Bild auf. Geben Sie Ihrer Ölfarbe dazu ein spezielles Lasurmalmittel bei, welches die Transparenz der Farbe erhöht. Wenn Sie mit Terpentin verdünnen, verlieren die Ölfarben nur etwas von ihrem Glanz. Diese erste Lasur wird das ganze Bild zusammen halten, so dass es nicht wie in Einzelteile zerfallen aussieht.

Weiterer Farbauftrag

Nachdem die erste Lasurschicht getrocknet ist, können Sie weitere Farbschichten auftragen. Dabei muss jede Schicht erst komplett getrocknet sein, ehe Sie die nächste auftragen, da sich die nassen Farben sonst vermischen würden und den Lasureffekt zu Nichte machen. Daher die Geduld, die Sie brauchen… Für die etwas ungeduldigeren Maler gibt es allerdings spezielle Lasurmittel, die gleichzeitig einen Trocknungsbeschleuniger enthalten, so dass die Wartezeiten enorm verkürzt werden können.
Wenn Sie sich über eine kombinierte Farbwirkung von mehreren Lasurschichten nicht sicher sind, können Sie sie entweder an einer unauffälligen Stelle Ihres Bildes ausprobieren, oder aber Sie arbeiten parallel mit einer kleinen Leinwand, auf der Sie Farbstudien machen. Dort können Sie dann testen, ob Sie den beabsichtigten Effekt auch erzielen, und eventuell etwas herum probieren, bis Sie zufrieden sind.

Pferde Malen

Schon viele berühmte Maler haben sich den edlen Geschöpfen gewidmet und eindrucksvolle Pferdeporträts gemalt. Das Motiv baut man am besten schrittweise auf, um die Proportionen des Tieres richtig zu erfassen und darzustellen. Das ist bei allen Tier- und Menschenporträts die wichtigste Grundlage für ein gelungenes Porträt. Zu Beginn ist es am einfachsten, das Pferd von der Seite gesehen darzustellen, da Sie dann nicht mit perspektivischen Verkürzungen kämpfen müssen.

Geometrische Formen als Ausgangsbasis

Jedes Lebewesen setzt sich im Grunde genommen aus geometrischen Formen zusammen, die man dann als Ausgangsbasis hernehmen kann. Zeichnen also Sie ein hochkant stehendes Viereck, das so breit ist, wie der Rücken des Pferdes werden soll. Links auf dem Malgrund sollte noch Platz für Hals und Kopf des Tieres bleiben. In die obere Hälfte des Vierecks zeichnen Sie nun ein größeres liegendes Oval für den Brustkorb des Pferdes und rechts daran angrenzend ein kleineres, schräg liegendes Oval für die Kruppe. Drücken Sie den Stift nur ganz leicht auf.
Nun fügen Sie schräg nach oben einen Kegel für den Hals hinzu, an welchen Sie noch ein längliches Rechteck für den Kopf anfügen. Die Vorderbeine skizzieren Sie mit Röhren, die an den Gelenken durch Kreise verbunden werden. Die Hinterbeine bestehen aus einem nach unten zeigenden Kegel und einer Röhre, die wieder durch einen Kreis für das Gelenk verbunden sind. Ihr Grundgerüst ist nun fertig.

Verfeinern der Umrisse

Nun können Sie um Ihr Grundgerüst die tatsächlichen Umrisse des Pferdes zeichnen. Geben Sie dem Rücken den etwas durchhängenden Schwung, runden Sie den Nacken und die Kruppe, zeichnen Sie die charakteristische Kurve der Hinterbeine und der Bauchlinie. Versehen Sie das Rechteck für den Kopf mit den Rundungen für das Maul und die Kinnbacken des Pferdes. Passen Sie die Röhren für die Beine an und fügen Sie dreieckige Formen für die Hufe hinzu. Ergänzen Sie den Entwurf mit den Umrissen von Ohren und Schweif.

Ausarbeitung der Details

Skizzieren Sie das Auge, ein Kreis mit einem dreieckigen Bogen darüber, das Maul als leicht geschwungene Linie und die Nüstern als nach oben geschwungene Kurve. Deuten Sie mit einigen Strichen die Mähne und einzelne Schweifhaare an. Geben Sie den Hufen exakte, scharfe Umrisse. Radieren Sie Ihre Hilfslinien weg und grundieren Sie Ihr Bild mit der Hauptfarbe des Fells, legen Sie auch den Hintergrund farbig an. Gestalten Sie das Auge farbig aus und setzen Sie in die Pupille und in die feuchten Stellen der Nüster ein paar Glanzlichter. Deuten Sie mit großzügigen Schwüngen die Mähne und den Schweif an, mit kleineren Strichen verleihen Sie dem Fell Textur. Beachten Sie den Lichteinfall und verleihen Sie Ihrem Pferdeporträt durch Schattierungen Plastizität.

Hunde malen

Der Hund ist seit Jahrtausenden ein geschätzter Mitbewohner im menschlichen Haushalt. Kein Wunder, dass er auch gerne als Bildmotiv gewählt wird. Es ist gar nicht so schwer, ein ausdrucksvolles Hundeporträt zu malen oder zu zeichnen, wenn man ein paar wichtige Aspekte beachtet.

Malen nach einer Vorlage

Für den Beginner ist es sicher am einfachsten, nach einem Foto zu malen, da das Modell auf diesem still hält, was das lebende Vorbild oft nicht tut. Außerdem hat ein Foto den Vorteil, dass der etwas ungeübte Zeichner ein paar Profitricks anwenden kann. Sie können entweder mittels einer durchsichtigen Folie ein Raster über das Foto legen, Ihren Mal- oder Zeichengrund in ebenso viele Rasterkästchen einteilen und dann die Vorlage Kästchen für Kästchen auf den Malgrund übertragen. Das hat den Vorteil, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die Proportionen und die perspektivischen Verkürzungen stimmen, bei denen das Auge sonst gerne täuscht.

Die andere Möglichkeit besteht darin, das Foto mit einem Beamer oder einem Projektor auf den Malgrund zu projizieren, und dann einfach die wichtigsten Umrisse nachzuzeichnen. Keine Angst, beide Tricks werden auch von professionellen Künstlern angewandt und sind eine gute Hilfe.

Ausarbeitung des Bildes

Wenn Sie Ihre erste Studie mit einer der beiden Methoden erstellt haben, können Sie mit der ersten Farbgebung fort fahren. Zuerst sollten Sie mit dünnen Farbschichten die grundlegende Farbgebung anlegen; also das Fell des Hundes mit seiner Hauptfarbe grundieren, den Hintergrund anlegen und Nase und Augen schon mit etwas kräftigeren Farbtupfern versehen. Betrachten Sie nun den Lichteinfall und schattieren Sie nach und nach die dem Licht abgewandten Bereiche. Schwärzen Sie die Nase, betonen Sie die Augen weiter, und arbeiten Sie auch die Schnauze deutlicher heraus.

Details einfügen

Das wichtigste sind wie bei einem menschlichen Porträt auch sicher die Augen. Geben Sie der Iris die leicht unregelmäßige Struktur und Farbgebung, verdunkeln Sie die Pupillen, und setzen Sie mit Weiß sowohl in die Pupillen als auch auf die feuchte Nase helle Glanzlichter. Krallen und sichtbare Zähne sowie die Lefzen sollten Sie deutlich und konturiert gestalten, die Wimpern, die Schnurrhaare und das Fell jedoch eher andeutungsweise darstellen. Bei einem nassen Malmedium bietet es sich an, die Haare mit einem Fächerpinsel anzudeuten, den Sie bei einem mehrfarbigen Fell mit den Spitzen in verschiedene Farbtöne tupfen können und so eine lebendige Textur erhalten. Arbeiten Sie mit einem trockenen Medium, so deuten Sie die Fellstruktur mit leichten, kleinen unregelmäßigen Strichen an. Ungünstig wäre es zu versuchen, jedes Detail des Fells dar zu stellen, damit malen Sie Ihr Werk tot.

Tusche als Zeichenmaterial

Die vielseitige Tusche eignet sich sowohl für zeichnerische als auch für malerische Effekte – man denke an die filigranen Tuschezeichnungen alter Meister oder die ausdrucksstarken Bilder der asiatischen Tuschemalerei. Schon vor Jahrhunderten hat man die Tusche, die aus in einem Bindemittel gelösten Pigmenten wie früher Lampenruß besteht, nicht nur zum Schreiben und Kalligraphieren, sondern auch als künstlerisches Medium schätzen gelernt.

Tusche als Zeichenmaterial: Vorteile

Die Feder gibt den individuellen Strich des Künstlers direkt und unverfälscht wieder, und durch die Wahl der Feder – Stahl, Bambus, Federkiel oder Glas – kann die Wirkung enorm verändert werden. Die Fülle an Federn erlaubt die Wahl unter einer großen Bandbreite an Strichdicke und -stärke, die satte oder blass auslaufende, gebrochene oder gleichmäßige Linien erzeugen.
Daher ist die Tuschezeichnung hervorragend für Motive geeignet, die eine Fülle an Details enthalten. Durch unterschiedliche Schraffurtechniken lassen sich Feinheiten und Texturen der verschiedenen Oberflächen ausgezeichnet darstellen, die noch durch Kratzen, Ausschaben oder vorsichtiges Schmirgeln verstärkt werden können.

Tusche als Zeichenmaterial: Nachteile

Eine Tuschezeichnung lässt sich sehr schlecht korrigieren, speziell wenn nicht wasserlösliche Tusche benutzt wurde. Nicht wasserlösliche Tusche ist zwar mit Wasser verdünnbar, im trockenen Zustand kann sie jedoch nicht wieder gelöst werden. Es bedarf also eines sorgfältigen Vorentwurfs mit dem Bleistift, damit die Zeichnung nicht noch durch einen unbedachten Strich zu guter Letzt verdorben wird. Auch an das Papier stellt die Tusche einige Ansprüche, denn wenn es zu saugfähig ist, verlaufen die Striche unkontrolliert; ist es hingegen zu glatt, haftet die Tusche nicht.
Da Tuschen mit Farbstoffen und nicht mit Pigmenten eingefärbt werden, sind die meisten erhältlichen Tuschen leider nicht lichtecht. Also unbedingt die fertige Zeichnung lichtgeschützt aufbewahren!

Tusche verdünnen

Jede Tusche kann mit Wasser verdünnt werden. Die Farbintensität der Tusche ist jedoch oft ohnehin nicht so groß wie bei anderen Malmaterialien, da keine Pigmente, sondern Farbstoffe verwendet werden, so dass man beim Verdünnen nur in kleinen Schritten vorgehen sollte.

Tusche entfernen

Tusche lässt sich sowohl von dem Maluntergrund als auch von der Kleidung eher schlecht wieder entfernen. Selbst wasserlösliche Tusche hinterlässt meist blasse Spuren; und der nicht wasserlöslichen ist auch mit chemischen Mitteln nur sehr schwer beizukommen. Streifen Sie sich beim Arbeiten mit Tusche daher am besten einen Malkittel über, um nicht dauerhafte Spuren zurück zu behalten.

Tusche trocknen

Da satte, farbgetränkte Tuschestriche einige Zeit brauchen, bis sie getrocknet sind, gibt es Methoden, diesen Trocknungsprozess zu beschleunigen. Zum einen können Sie überflüssige Tusche durch ein geeignetes Papier aufsaugen, allerdings werden auch Farbstoffe mit entfernt, so dass der Strich verblasst. Eine andere Möglichkeit bietet der Föhn. Nicht zu heiß und zu stark eingestellt, können Sie damit vorsichtig über Ihre Zeichnung fahren und sie wie Ihre Haare trockenföhnen. Passen Sie jedoch bei einem starken Tuscheauftrag auf, dass Sie diesen durch den Föhn nicht wegblasen und ungewollte Flecken erzeugen.