Tiere malen

Tiere besitzen wie wir Menschen ein persönliches Erscheinungsbild, das das Individuum von allen anderen auf eine einzigartige Weise unterscheidet. Daher ist es sehr wichtig, das tierische Modell genauestens zu beobachten, um ein realistisches, der jeweiligen Persönlichkeit entsprechendes Porträt zu erstellen. Auch beim Tieremalen ist für den Erfolg ausschlaggebend, das zu porträtierende Tier möglichst originalgetreu mit all seinen Eigenarten wiederzugeben. Wenn die individuelle Darstellung eines bestimmten Tieres jedoch nicht im Vordergrund steht, sondern allein das Malen einer bestimmten Tierart, so ist es ausreichend, sich auf die wesentlichen Merkmale der Tierart oder -rasse zu konzentrieren. Egal, um welches Tier es sich dabei handelt, für eine optisch befriedigende Darstellung ist in jedem Fall eine exakte Proportionierung, das heißt, das Verhältnis der einzelnen Körperteile zueinander, unabdingbar. Wird nach einer Fotovorlage gemalt, Tiere eignen sich nur bedingt als lebendes Modell, da sie selten stillhalten, so kann man sich die Aufgabe durch die Anlage eines Rasters wesentlich erleichtern, falls man sich das Freizeichnen noch nicht zutraut. Hierfür wird das Blatt Papier mit Hilfe eines dünnen Bleistifts in gleichgroße Quadrate eingeteilt. Ebenso verfährt man mit der Fotovorlage. Möchte man diese nicht beschädigen, so kann man das Raster auch auf eine Folie zeichnen, die im Anschluss daran über das Papier gelegt wird. Die Anzahl der Quadrate auf der Folie oder dem Foto muss mit der Anzahl der Quadrate auf dem Malgrund identisch sein. Dann überträgt man die jeweiligen Proportionen, zum Beispiel den Ansatz der Ohren, den Beginn und das Ende der Nase, sowie den Sitz der Augen, auf das Bild, wobei man sich an den Quadraten sehr gut orientieren kann. Nachdem die feinen Hilfslinien ausradiert wurden, kann mit der Ausarbeitung des Bildes begonnen werden. Hierbei beginnt man stets mit der Darstellung des Fells, das der jeweiligen Grundfarbe entsprechend anfangs nur mit einer einzigen Farbe angelegt wird. Im Anschluss daran folgen die Schattierungen, später werden dann die Details, zum Beispiel die Augenfarbe, die Nase oder die Nüstern angelegt. Erst zum Schluss werden dann die Feinheiten ausgearbeitet. Wurde das Tierporträt mit Aquarellfarben erstellt, so können die Einzelheiten, zum Beispiel die Pupille oder die Fellstruktur, auch mit einem Farbstift dargestellt werden.