Lasurtechnik mit Ölfarbe

Wer mit Ölfarben die Lasurtechnik anwenden möchte, braucht einiges an Geduld, aber die bestechenden Ergebnisse sprechen dafür, diese zu investieren. Bei der Lasurmalerei werden die Farben nicht auf der Palette gemischt, sondern die Mischtöne entstehen durch die Überlagerung verschiedener transparenter, dünner farbiger Schichten. Dabei schimmern die unter der oberen Farbschicht liegenden Schichten durch, brechen das Licht und lassen so neue Farbtöne entstehen. Die so erzeugten Töne sind von einer unglaublichen Tiefe und Leuchtkraft und können bei verschiedenen Blickwinkeln changierende Effekte haben, die mit anderen Mitteln nur sehr schwer zu erreichen sind.

Erste Schritte bei der Lasurmalerei

Die Lasurmalerei ist sicherlich auch von einem Anfänger sehr gut zu bewältigen, da sie Fehler verzeiht und Korrekturen gut möglich sind. Skizzieren Sie Ihren Entwurf, zum Beispiel ein Porträt, auf Ihrer Leinwand. Nun tragen Sie flächendeckend eine erste sehr dünne Lasur über das gesamte Bild auf. Geben Sie Ihrer Ölfarbe dazu ein spezielles Lasurmalmittel bei, welches die Transparenz der Farbe erhöht. Wenn Sie mit Terpentin verdünnen, verlieren die Ölfarben nur etwas von ihrem Glanz. Diese erste Lasur wird das ganze Bild zusammen halten, so dass es nicht wie in Einzelteile zerfallen aussieht.

Weiterer Farbauftrag

Nachdem die erste Lasurschicht getrocknet ist, können Sie weitere Farbschichten auftragen. Dabei muss jede Schicht erst komplett getrocknet sein, ehe Sie die nächste auftragen, da sich die nassen Farben sonst vermischen würden und den Lasureffekt zu Nichte machen. Daher die Geduld, die Sie brauchen… Für die etwas ungeduldigeren Maler gibt es allerdings spezielle Lasurmittel, die gleichzeitig einen Trocknungsbeschleuniger enthalten, so dass die Wartezeiten enorm verkürzt werden können.
Wenn Sie sich über eine kombinierte Farbwirkung von mehreren Lasurschichten nicht sicher sind, können Sie sie entweder an einer unauffälligen Stelle Ihres Bildes ausprobieren, oder aber Sie arbeiten parallel mit einer kleinen Leinwand, auf der Sie Farbstudien machen. Dort können Sie dann testen, ob Sie den beabsichtigten Effekt auch erzielen, und eventuell etwas herum probieren, bis Sie zufrieden sind.