Wie malt man Haare?

Unser Haar und die Frisur tragen sehr stark zum Eindruck einer Person bei. Mausgrau und strähnig lang, eine gepflegte Lockenmähne oder ein rassiger Kurzhaarschnitt mit bunten Glanzlichtern – unsere Haare beeinflussen sehr stark, wie wir wahrgenommen werden.

Portaits zeichnen: Überblick
Gesicht malen
Nase malen
Augen malen
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Haare malen: Die Grundlinien

Um sich der realistischen Darstellung der Haare zu nähern, ist es wichtig, zuerst einmal die Details zu vergessen und seine Aufmerksamkeit auf das große Ganze zu richten. Betrachten Sie die Haare als aus verschiedenen großen Formen und Flächen zusammengesetzt – Kreise, Ovale, Dreiecke, Ellipsen – und skizzieren Sie diese Umrisse. Wie voluminös ist die Haarpracht, wie tief fällt das Haar in die Stirn, gibt es Geheimratsecken? Manchmal nimmt man diese Formen besser wahr, wenn man die Augen leicht zusammenkneift und nicht mehr so scharf sieht; dadurch kann man die Details ignorieren und sich auf die groben Formen konzentrieren.

Haare zeichnen: Erste Gestaltung

Schraffieren oder grundieren Sie in der Haarfarbe großzügig die dunkleren Bereiche. Blicken Sie nach wie vor nur auf Hell und Dunkel, auf Flächen, und nicht auf einzelne Haare oder Strähnen. Schattieren Sie entsprechend der Lichtquelle einzelne Partien, beobachten Sie auch, wo das Haar einen Schatten wirft und dunkeln Sie diese Bereiche ab.

Haare malen: Formgebung und Plastizität

Auch Haare sind in ihrer Gesamtheit natürlich dreidimensional. Beginnen Sie, den Schwung der Strähnen mit weiteren Farb- oder Schraffurschichten nachzuarbeiten. Arbeiten Sie mit weichen Linien, die Sie zart auslaufen lassen, damit es keine harten Kanten oder ungewollte grafische Effekte gibt. Benutzen Sie unterschiedliche Farben, denn selbst einfarbiges und ungetöntes Haar schimmert im Licht in verschiedenen Farbnuancen.

Haare zeichnen: Weitere Ausgestaltung

Nun können Sie beginnen, den schon vorstrukturierten Flächen die individuelle Note zu geben. Suchen Sie nach Besonderheiten wie einem Wirbel, einer widerspenstigen Locke, einer kahlen Stelle mit einem Glanzlicht, einem abstehenden Haarbüschel. Deuten Sie in diesen Bereichen nun leicht gestrichelt oder mit dem Fächerpinsel einzelne Haare an. Ein Eindruck genügt, es ist kontraproduktiv, die Einzelhaare von der Wurzel bis zur Spitze genau zu malen.

Haare zeichnen: Details einfügen

Nun können Sie die einzelnen Bereiche noch mit Details versehen. Sind eventuell Strähnchen eingefärbt? Gibt es erste graue Haare? Achten Sie auch auf Einzelheiten wie den zarten Flaum an der Schläfe; diese Härchen sollten Sie ganz sanft andeuten. Versehen Sie den Endbereich der Haare mit etlichen leichten Strichen mit Stift oder Fächerpinsel, um einen kompakten Abschluss zu vermeiden. Setzen Sie noch ein paar Glanzlichter auf die hellsten Stellen, um die Haarpracht so richtig zum Schimmern zu bringen. Das war‘s!

Wie malt man eine Nase?

Ob niedliches Stupsnäschen, geschwungene Adlernase oder ein klassisch-römisches Profil, auch Nasen haben im Gesamtgefüge des Gesichtes eine oft anzutreffende Proportion. Wenn Sie diese zuerst festlegen und mit ein paar Hilfslinien skizzieren, wird Ihnen sicher die individuelle Ausarbeitung gut gelingen.

Portaits zeichnen: Überblick
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Haare malen
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Nase malen: Die Grundlinien

Greifen Sie zu Lineal und Bleistift und ziehen Sie zwei senkrechte Hilfslinien vom inneren Augenwinkel zum Nasenflügel – Nasenwurzel und Nasenspitze sind in etwa gleich breit. Skizzieren Sie mit einigen Diagonalen vom inneren Augenwinkel schräg auswärts zu den Brauen den Schwung der Nasenwurzel. Dann markieren Sie noch auf Ihren senkrechten Hilfslinien, wo ungefähr die Nasenflügel ansetzen.

Nase zeichnen: Erste Gestaltung

Über diese Hilfslinien legen Sie jetzt geschwungene Linien, die der tatsächlichen Nase der porträtierten Person näher kommen. Skizzieren Sie den Schwung der Nasenflügel, die Breite des Nasenrückens und die Länge der Nasenspitze. Zeichnen Sie die Nasenlöcher ein und gestalten Sie die Rundungen der Nasenwurzel zwischen den Brauen weiter aus. Hier treten die individuellen Unterschiede schon deutlich zu Tage; eine zarte, schmale Nase oder eine kräftige breite sollten sich jetzt schon gut erkennen lassen.

Nase malen: Formgebung und Plastizität

Wenn Sie mit Bleistift oder Kohle arbeiten, können Sie beginnen, die dunkleren Partien leicht zu schraffieren, um Dreidimensionalität zu erzeugen. Arbeiten Sie mit farbigen Materialien, so beginnen Sie mit einer hellen Grundierung, die Sie in den Schattenbereichen etwas dunkler abtönen. Berücksichtigen Sie dabei, aus welcher Richtung das Licht auf die Nase fällt, um die Schattierungen konsistent anzulegen.

Nase zeichnen: Weitere Ausgestaltung

Verstärken Sie sukzessive die Hell-Dunkel-Kontraste. Es ist am sinnvollsten, immer nur eine Nuance dunkler zu werden und in Schichten abzutönen. Arbeiten Sie immer gleichmäßig über den ganzen Bereich und nicht nur an einer Stelle. Beim Arbeiten mit Farbe benutzen Sie am besten nicht nur Schwarz oder Braun für die Schatten, sondern auch ein dunkles Blau, Violett oder Grün – Schatten sind viel farbiger, als man denkt, und das Porträt erhält so eine vibrierende Lebendigkeit.

Nase malen: Details einfügen

Sehen Sie sich nun Ihr Modell noch einmal genau an: Welche Besonderheiten hat die Nase? Vielleicht sprießen ein paar Haare aus den Nasenlöchern, ein Leberfleck sitzt auf der Seite, oder sie springt weit vor und wirft einen großen Schatten. Intensivieren Sie die Farben, geben Sie den schattigen Partien eine letzte Tönung und denken Sie daran, an den hellsten Stellen einige Schlaglichter zu platzieren.

Im Allgemeinen sollte es Ihnen gelungen sein, die individuelle Nase darzustellen – ob das Stupsnäschen, die Adlernase oder die klassische Variante.

Wie malt man ein Gesicht?

Das Porträtieren einer Person gehört mit zu den schönsten Aufgaben des Malers oder Zeichners. Viele Menschen scheuen jedoch davor zurück, weil sie befürchten, keine akzeptablen Resultate zu erzielen. Dabei ist es einfacher, als man denkt, wenn man ein paar generelle Regeln kennt und mit einem Hilfsdiagramm des Kopfes startet.

Portaits zeichnen: Überblick
Nase malen
Haare malen
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Mund malen

Wenn Sie nämlich bei einem Porträt eine hohe Ähnlichkeit erzielen wollen, ist es unabdingbar, sich zuerst über die Grundformen des zu malenden Gesichtes klar zu werden. Die Details können noch so genau und gut gemalt werden, wenn die Grundform und die Proportionen nicht stimmen, wird das Porträt nie richtig gelingen. Daher skizzieren Sie den Kopf zuerst in seinen Umrissen und teilen ihn in die richtigen Proportionen auf, ehe Sie mit der Ausarbeitung beginnen.

Gesicht malen: die Grundform des Gesichtes

Grundsätzlich ist ein Gesicht – von vorne betrachtet – mehr oder weniger geformt wie ein Ei, das auf der Spitze steht. Zeichnen Sie diese Grundform und fügen Sie eine vertikale Mittellinie als Hilfslinie ein, um die Seiten gleichmäßig und symmetrisch zu gestalten zu können.

Gesicht zeichnen: die Proportionen

Trotz aller Individualität des einzelnen Gesichtes hat das menschliche Antlitz eine proportionale Aufteilung, die bei sehr vielen Menschen zutrifft. Um diese Proportionen des Gesichtes festzulegen, helfen Ihnen die folgenden Hilfslinien.
Zuerst ziehen Sie eine waagerechte Linie in der Höhe des Haaransatzes, dann eine weitere in der Höhe der Kinnspitze. Diesen Bereich teilen Sie nun durch zwei weitere horizontale Hilfslinien – eine entlang der Brauen und eine entlang der Nasenspitze – in drei etwa gleich große Teilstücke auf:
Zusätzlich zeichnen Sie noch eine Hilfslinie durch die Augen, die auf gleicher Höhe wie die Ohrenspitze liegen sollte.

Gesicht malen: die waagerechten Proportionen

Auch hier gibt es eine generelle Aufteilung, die bei den meisten Menschen zutrifft. Die Anpassung an individuelle Unterschiede nehmen Sie bei der Ausarbeitung vor, hier geht es erst einmal um die generellen Proportionen.
Teilen Sie die Augenlinie in fünf gleiche Abschnitte auf: vom Ohr bis zum Auge, das Auge selbst, der Abstand zwischen den Augen, das zweite Auge und der Abstand vom Auge bis zum Ohr. Diese Unterteilungen sind sehr hilfreich, denn die meisten Menschen unterschätzen Größe und Abstand der Augen.

Auf der waagerechten Linie an der Nasenspitze markieren Sie noch die Breite der Nase, die genauso groß ist wie der Abstand zwischen den Augen.

Das Grundgerüst steht nun und Sie können mit der Ausarbeitung beginnen. Durch diese Vorbereitung sind Sie gefeit davor, gravierende Fehler bei den Proportionen zu machen und können sich nun ganz auf die individuellen Einzelheiten konzentrieren.